###EYECATCHER###

: Existenz-Frage

Wer ist berufsunfähig?

„Berufsunfähig (BU) ist, wer an seinem

derzeit ausgeübten Arbeitsplatz

weniger als halb so leistungsfähig ist,

wie ein Kollege

vergleichbarer Ausbildung und Erfahrung“,

so lautet die Definition. Manche Quellen schreiben ‚Kenntnisse und Fähigkeiten’ anstelle ‚Ausbildung und Erfahrung’. Schon 2002 stellte der BGH als oberstes deutsches Gericht die Gleichwertigkeit beider Formulierungen fest. Wie bei jedemRisiko stellen sich zwei Fragen: wie tragisch ist es und wie wahrscheinlich? Die persönliche Tragik läßt sich nicht allgemein in Zahlen fassen, mit 25% liegt die Wahrscheinlichkeit – über das gesamte Arbeitsleben – vergleichsweise hoch (um Faktor 1'000 über dem des Todes!).

 

BU-Ursachen /Stand 2004

Die Frage ist nicht, warum, weshalb oder wie die Berufsunfähigkeit (BU) eingetreten ist – es geht ausschließlich um das „ob“. Im Unterschied zu den meisten anderen Versicherungen schützt die BU-Versicherung nicht (nur) vor dem Eintritt irgendwelcher Ereignisse, sondern vor der Änderung eines Zustandes. Insofern ist sie scharf von jeder Art Invalidität abzugrenzen, die sich auf eine Einschränkung der körperlichen Unversehrtheit bezieht. Die Orientierung auf das individuelle Berufsbild macht die Stärke dieses Ansatzes aus, denn eine 1%ige Invalidität am kleinen Finger hat für den Chirurgen eine andere Bedeutung, als für einen Steuerberater.

 

Die Erfahrungen aus der Finanzplanung zeigen, daß das Berufs- und Erwerbsminderungs-Risiko generell unterschätzt wird. Bei Selbständigen ist eine Unterdeckung in diesem Bereich besonders häufig anzutreffen“, schreiben Böckhoff / Dr. Stracke in ‚Der Finanzplaner’. Die Deutschen denken nicht gern an Berufsunfähigkeit. Nicht einmal ein Drittel verfügt über private BU-Vorsorge, bei weniger als 10% der Berufstätigen reicht sie in etwa zum Leben und nur jeder Hundertste ist quantitativ und qualitativ angemessen versorgt.

 

Berufsunfähigkeit wird meist als Dauerzustand angesehen. Das stellt jedoch nur den schlimmsten Fall dar. Öfter tritt sie vorübergehend auf. Allerdings bedeutet nicht jeder Arbeitsausfall gleich Berufsunfähigkeit. Zum Beispiel ist jeder berufsunfähig, der länger als sechs Monate ununterbrochen erkrankt ist. Man kann also sagen: wann immer Sie ein halbes Jahr oder mehr ausfallen, sind Sie berufsunfähig im Sinne des privaten Vertrages.

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